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Weyer, Angela:

Die mittelalterliche Klausur des Klosters Alpirsbach - Architektur und Reform

2005

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Die Klausur des Benediktinerklosters Alpirsbach ist von drei großen Baumaßnahmen im 12., 14. und ausgehenden 15. Jahrhundert geprägt. Die wenigen mittelalterlichen Architekturelemente, die eine kunsthistorische Einordnung sinnvoll erscheinen lassen, erweisen sich – wie bereits das begrenzte Einzugsgebiet der Konventualen und ihr geringer monastischer und politischer Einfluß vermuten ließen – von südwestdeutschen Traditionen geprägt. Es konnten weder programmatische Übernahmen von Bauformen noch von der Disposition mittelalterlicher Klosterräume nachgewiesen werden.
Für die deutsche Ordensbaukunst ist festzuhalten, dass der oftmals zugrunde gelegte „Idealplan“ des Benediktinerklosters ein zwar didaktisch nützliches, aber problematisches Schema darstellt, das die regional und historisch mitbedingte Entwicklung der klösterlichen Raumdisposition unberücksichtigt lässt und somit die zu einem gewissen Grad durchaus vorhandene Kontinuität im Klosterbau überbetont. Wie voreingenommen gängige Raumbenennungen oftmals sind, wie stark sie von der Dominanz des Ordensfaktors in der heutigen Forschung geprägt sein können, zeigt exemplarisch die typologische Einordnung der spätgotischen Marienkappelle mit Bibliothek.
Für das Spätmittelalter ist – trotz schlechter Erforschung der zahlreichen Konventsbauten - ein Bezug zwischen Architektur und Klosterreform in den deutschen Benediktinerklöstern sehr wahrscheinlich: Die im Laufe der Zeit sehr unterschiedliche Einhaltung der von Benedikt geforderten Vita communis zeichnet sich bei der Gestaltung der monastischen Lebensräume, insbesondere Dormitorium und Refektorium, deutlich ab, derweil man bei den übernommenen Sakralbauten und Kapitelsäle gerne auf durchgreifende Umbauten verzichtete, oft nur den Chor neu baute, und den gewandelten Zeitgeschmack vielmehr in zeittypischer Ausstattung und Ausschmückung ausdrückte.

Es handelt sich hierbei um die zum Druck auf Bitte der Herausgeber um 20% gekürzte Version der Dissertation. Die vollständige Version der Dissertation ist auf arthistoricum.net publiziert.

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10.5165/hawk/512

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  • Angela Weyer (Author)
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