Projektdokumentation
Bove, Jens; Wintermann, Caroline; Müller, Ulrike:
KUR-Projekt: Rettung in letzter Minute. Exemplarische Sicherung deutscher Bildgeschichte
(Preserving a chapter of German photographic history 1945 - 1960)
01.03.2008 bis 30.04.2010
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Inhalt
Beteiligte
Drall der Negativstreifen im Archiv Pisarek
Da der Originalerhalt des Filmmaterials nicht möglich ist, war das Ziel, durch geeignete Digitalisierungsverfahren den konservatorischen Erfordernissen einer Überlieferungsform gerecht zu werden, deren Qualität sich gleichermaßen aus der künstlerischen Bedeutung der Einzelaufnahme wie – und hier liegt eben die Herausforderung - aus der überlieferten Dichte der visuellen Dokumentation ergibt. Gesucht war ein zugleich innovativer und wirtschaftlich überzeugender Lösungsansatz, der auf die Sicherung der historisch und künstlerisch relevanten Bildüberlieferung übertragbar ist.
Im Rahmen dieses Projekts wurden schließlich insgesamt 111.000 verfallsbedrohte Fotos bearbeitet. Die Digitalisierung der Negative erfolgte bei CDS Gromke e.K. in Leipzig mittels eines aus der Großlabortechnik stammenden Sigma Plus Scanners der Firma Durst. Der zu bearbeitende Bestand setzte sich aus knapp 20.000 S/W-Negativen der Formate 6x6, 6x7, 6x9 und 9x12 sowie rund 86.000 Kleinbild-Negativen zusammen. Das Ausgangsmaterial befand sich lagerungsbedingt in sehr unterschiedlichem Zustand. Durch langjährige Aufbewahrung im aufgerollten Zustand besonders stark gekrümmte Negative aus dem Nachlass Pisarek verursachten teilweise erheblichen Mehraufwand. Um die Negative dennoch effektiv bearbeiten zu können, wurden sie in Dresden durch zwei Restauratorinnen für die Digitalisierung vorbereitet. Diese Arbeiten beinhalteten Reinigen der Negative, Materialprüfung, ggf. Aussondern nicht mehr verwendbarer Negative, Umtaschen in archivfestes Verpackungsmaterial sowie Benummern und schließlich Sortierung der Roll- und Planfilme nach Größe.
Die Digitalisierung bei dem spezialisierten Dienstleister erfolgte mit 3.200 dpi (9x12 Vorlagen mit 2.500 dpi) als Graustufenbilder mit einer Farbtiefe von 16 Bit. Vereinzelte Farbnegative und –dias im Nachlass Richard Peter sen. wurden mit 48 Bit RGB icc-kompatibel gescannt und in den Arbeitsfarbraum Adobe RGB konvertiert. Der gesamte Datenbestand ergab ein Volumen von 5,5 Terabyte, das in Einzellosen auf Transferplatten zwischen Dienstleister und Fotothek ausgetauscht wurde. Bis zur Bestätigung der doppelt gesicherten Übernahme der Daten in das Speichersystem der Sächsischen Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden wurde in Leipzig eine Sicherungskopie vorgehalten.
Dieses Projekt wurde gefördert im
KUR-Programm zur Konservierung und Restaurierung von mobilem Kulturgut
Inhalt
1. Einführung2. Ausgangslage
3. Das Projekt
3.1 Konservatorische Vorbereitung der Sicherheitsdigitalisierung
3.1.1 Vorzustand
3.1.2 Identifizierung von Zellulosenitratfilmen
3.1.3 Konservatorische Bearbeitung
3.2 Digitalisierung durch Dienstleister
3.3 Erschließung
3.4 Fortbildung / Vermittlung / Öffentlichkeitsarbeit
4. Ergebnisse
5. Fazit
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DOI (Digital Object Identifier)
10.5165/hawk-hhg/60
Beteiligte
- Jens Bove (Autor/in)
Deutsche Fotothek in der Sächsischen Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden
E-Mail: Jens.Bove@[Diesen Teil löschen]slub-dresden.de
Homepage: http://www.deutschefotothek.de - Caroline Wintermann (Autor/in)
B.Sc. Konservierung-Restaurierung - Ulrike Müller (Autor/in)
Dipl.-Restauratorin