Hochschularbeit
Sylvia Bartmann: | Erhaltungskonzept für die Heilig-Kreuz-Kapelle Simmershofen. Kasein - Möglichkeiten zur Identifizierung und Reduzierung. | Zurück |
Sprache: | Original - Übersetzung | |
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Zusammenfassung: | In Zusammenarbeit mit Anna Kromas und Karl Schweikert: Erhaltungskonzept für die Heilig-Kreuz-Kapelle Simmershofen Gegenstand dieser Arbeit ist die Heilig-Kreuz-Kapelle in Simmershofen mit ihrer Fassade und dem Innenraum, der Gestaltungsphasen aus der Zeitspanne ab dem 13. Jahrhundert aufweist. Mittelalterliche Ausmalungsphasen sind im Langhaus in fragmentarischem Erhaltungszustand übereinander liegend zu erkennen. Der Chor zeigt in reduziertem Zustand die 1935 freigelegte Wandmalerei aus der 1. Hälfte des 15. Jahrhunderts. Die wesentlichen Schadenphänomene in der Kapelle sind insbesondere auf starke Feuchtigkeitsinfiltrationen und hygroskopische Salze, begünstigt durch die Vernachlässigung von 1844 bis ins späte 20. Jahrhundert, zurückzuführen. Auf der Grundlage der restauratorischen Befundsicherung von 2009 bis 2010 wurde ein ganzheitliches Erhaltungskonzept mit den notwendigen Maßnahmen für die Feldkirche erarbeitet. Ausgesuchte Methoden und Materialien wurden anhand von kleinen Probeflächen getestet und ausgewertet. Dieses Konzept soll als Empfehlung für die geplante denkmalpflegerische Instandsetzung dienen. Eigenständiger Teil von S. Bartmann: Kasein - Möglichkeiten zur Identifizierung und Reduzierung In dieser Arbeit werden Möglichkeiten und Grenzen aufgezeigt das proteinhaltige Bindemittel Kasein qualitativ in objektbezogenen Materialproben zu identifizieren. Dies geschieht in Verbindung mit künstlich hergestellten Referenzproben. Mit der Dünnschichtchromatographie konnten im Vergleich zu der Infrarot-Spektroskopie (FT-IR) aussagekräftigere Ergebnisse erzielt werden. Durch eine unsachgemäße Anwendung von Kasein als Fixierungsmittel von Wandmalereien sind im Laufe der Jahre schwerwiegende Schäden an Restaurierungsobjekten entstanden. Um einer Schadensprogression entgegenzuwirken, werden bislang Lösungsmittel, Komplexbildner und Enzyme zur Verminderung dieser schädigenden Überzüge eingesetzt. Bezüglich dessen beschäftigt sich ein weiterer Teil dieser Schwerpunktthematik mit der Reduzierung von Kalkkaseinüberzügen durch die Verwendung des Komplexbildners Natriumpolyphosphat. Phosphatrückstände konnten nach dem Reinigungsvorgang mit der Rasterelektronenmikroskopie in Kombination mit energiedispersiver Röntgenanalyse (REM-EDX) in der Probenmatrix detektiert werden. Es konnte festgestellt werden, dass durch ein Nachwaschen der behandelten Oberflächen eine Verringerung der lokalen Phosphatkonzentration möglich ist, jedoch keine vollständige Entfernung. Zudem gewährleistet eine Vorbehandlung mit Cyclododecan nicht in jedem Fall einen Schutz vor dem Eintrag der Natriumpolyphosphat-Lösung. Dieser Phosphorrückstand kann als Nahrungsquelle für Mikroorganismen dienen. Weiter bildet sich in Verbindung mit einem kalkhaltigen Untergrund das schwerlösliche Salz Calciumphosphat. In wieweit die gering konzentrierten Rückstände der phosphathaltigen Lösung auf die Objekte einwirken und ob durch diese Reinigungsmethode langfristig Schäden zu erwarten sind, sollte weiterführend untersucht werden. |
Schlagworte: | Kasein, Natriumpolyphosphat, Infrarot-Spektroskopie (FT-IR), Dünnschichtchromatographie, Rasterelektronenmikroskopie, Heilig-Kreuz-Kapelle Simmershofen, Brömserhof Rüdesheim, Feldkirche, Mittelalterliche Wandmalerei, Konzept, Maßnahmen |
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