Tagungsbeitrag

Mösl, Kristina:

Caspar David Friedrich und die Smalte. Pigmentveränderungen und Möglichkeiten der digitalen Rekonstruktion.

Caspar David Friedrich (1774-1840) war einer der maßgeblichen Vertreter der Romantik. Seit 2013 wird der Friedrich-Bestand der Nationalgalerie Berlin systematisch restaurierungswissenschaftlich erforscht, darunter die Gemälde „Mönch am Meer“ (1808-1810) und „Abtei im Eichwald“ (1809-1810), das wohl berühmteste Bildpaar dieses Künstlers. Die Forschungen zu Caspar David Friedrichs Maltechnik leisten damit einen wichtigen Beitrag zum Verständnis des künstlerischen Schaffensprozesses.

Der Vortrag stellt die aktuellen, noch nicht publizierten Forschungsergebnisse zu Friedrichs Verwendung des Blaupigments Smalte in dem Gemälde ''Abtei im Eichwald'' vor. Das Pigment hat sich hier in einem noch zu definierenden Ausmaß entfärbt. Ein internationales Forscherteam untersucht derzeit die irreversiblen Entfärbungs- und Vergrauungsprozesse dieses Blaupigments und entwickelt Möglichkeiten einer digitalen Rekonstruktion in Annäherung an den originalen Farbwert. Die Ergebnisse sollen in der anlässlich des 250. Geburtstags des Künstlers stattfindenden Jubiläums-Ausstellung ‚Caspar David Friedrich. Unendliche Landschaften‘, Alte Nationalgalerie Berlin, 19. April bis 4. August 2024, präsentiert werden.

Dr. Kristina Mösl studierte Konservierungs- und Restaurierungswissenschaften an der TH Köln und leitet seit 2003 die Restaurierungsabteilung der Alten Nationalgalerie der Staatlichen Museen zu Berlin. Ihr Schwerpunkt ist die kunsttechnologische Erforschung der Malerei des 19. Jahrhunderts. 2021 promovierte sie zu Caspar David Friedrichs Maltechnik. Kontakt: k.moesl@smb.spk-berlin.de