Tagungsbeitrag

Tontsch, Monika:

Der barocke Kirchenschatz – Anmerkungen zu den überkommenen Vasa sacra und Paramenten in St. Godehard

Aus der klösterlichen Zeit sind neben wertvoller mittelalterlicher Schatzkunst zahlreiche barocke kirchliche Kunstgüter erhalten geblieben, die sich heute im Eigentum der Pfarrei St. Godehard befinden. Dabei handelt es sich in erster Linie um sog. Vasa sacra bzw. andere Objekte aus Edelmetall und um Paramente. Zu den Vasa sacra zählen eine Strahlenmonstranz, Kelche und Ziborien (Speisekelche) sowie Weihrauchfass und Schiffchen, ein prunkvolles Altarkreuz mit Leuchtern, ein Altarantependium aus Silberreliefs auf Samt u. a. Abgesehen von der Monstranz, die in Augsburg gefertigt wurde, stammen die Arbeiten von Hildesheimer Meistern und belegen die Qualität der Handwerkskunst in dieser Zeit am Ort.
Aus dem Bereich kirchlicher Textilien (Paramente) ist eine größere Anzahl von barocken Gewändern zu nennen, darunter zwei Ornate, d. h. Chormantel, Kaseln (Messgewand des Priesters), Dalmatiken (Gewand des Diakons) und weiteres Zubehör. Die Seidenstoffe dieser Gewänder stammen in erster Linie aus Frankreich. Zu fragen ist dabei, inwiefern der erhaltene Bestand Rückschlüsse darauf zulässt, inwiefern der Kirchenschatz von St. Godehard charakteristisch für die damalige Zeit ist, bzw. inwiefern er Besonderheiten aufweist.

Dr. Monika Tontsch ist Kunsthistorikerin und arbeitet seit 1991 als Kirchliche Denkmalpflegerin und Konservatorin im Bischöflichen Generalvikariat Hildesheim. Unter ihrer Leitung entstehen die Kunstinventare der Kirchen des Bistums, die im Bistumsarchiv eingesehen werden können. Kontakt: Monika.Tontsch@bistum-hildesheim.de