Tagungsbeitrag
Haspel, Jörg:
Denkmalpflegerische Konzepte der Berliner Museumsinsel
Die so genannte Museumsinsel besteht aus fünf historischen Museumsbauten inmitten des historischen Stadtzentrums (Spree-Insel), zu datieren in die Zeit des frühen 19. bis zum frühen 20. Jahrhundert. Das klassizistische Alte Museum von Karl Friedich Schinkel (1825 - 1828) bildet den nahezu legendären Grundstein des Ensembles. Die Gebäudegruppe wurde vor dem Zweiten Weltkrieg durch das neoklassizistische Pergamon-Museum von Alfred Messel und Ludwig Hoffmann komplettiert.
1999 wurde die Museumsinsel auf die Liste des UNESCO-Welterbes aufgenommen. Nach der Deutschen Wiedervereinigung 1989/90 wurde die Museumsinsel zum wichtigsten und meist diskutierten Denkmal-Ensemble in Deutschland, wenn nicht sogar in Europa.
Ein internationales und interdisziplinäresn Team von Restauratoren, Architekten, Denkmalpflegern, Ingenieuren und Museumskuratoren übernahm die Restaurierung und Konservierung sowie die Modernisierung des gesamten Museumskomplexes.
Die aktuellen Maßnahmen am kriegsgeschädigten Neuen Museum unter der Leitung der David Chipperfield Architects und Julian Harrop aus England, die bereits beendeten Arbeiten der Alten National Galerie durch polnische Restauratoren und Handwerker der PKZ, die Modernisierung des Bode Museums durch den österreichischen Architekten Heiz Tesar oder die Zusammenarbeit von italienischen Restauratoren und Ausstellungs-Designern im Pergamonmuseum bzw. im Alten Museum repräsentieren eine europäische Dimension der Kulturguterhaltung.
Das diese Großprojekt einer Welterbestätte könnte daher auch ein langfristiges Beispiel einer europaweiten Kooperation und Diskussion von Kulturgutangelegenheiten werden.