Hochschularbeit
Verena Wolf: | Die kunsttechnologische Untersuchung des Kopfes einer Holzskulptur | Zurück |
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Zusammenfassung: | Diese Arbeit befasst sich mit der kunsttechnologischen Untersuchung einer Holzskulptur, von welcher lediglich der Kopf erhalten ist. Schriftliche Unterlagen oder alte Fotos zu diesem Objekt existieren nicht. Es ist daher weder bekannt, woher oder aus welcher Epoche das Werk stammt noch weiß man, wie es in den Besitz des Museums gelangt ist. Auch die ursprüngliche Darstellung ist nicht mehr ersichtlich, da die Skulptur offenbar stark umgearbeitet und umfunktioniert wurde. Durch eine kunsttechnologische Untersuchung wurde versucht, den Ursprung der Skulptur und ihr ehemaliges Erscheinungsbild zu bestimmen. Eine genaue Betrachtung der Schnitz‐ und Fasstechnik liefert Hinweise auf den ehemaligen Formverlauf und erlaubt somit, Vermutungen über die eigentliche Darstellung zu äußern. Auch die zeitliche und geographische Herkunft kann dadurch eingegrenzt werden. Zunächst wurde der Formverlauf des Objektes genau betrachtet, wobei man feststellte, dass Teile des originalen Materials bei der Umarbeitung entfernt wurden. Die darauf folgende Fassungsuntersuchung ergab, dass sich zwei Fassungen auf der Skulptur befinden, von denen die unterste wahrscheinlich die Originalfassung ist. Die Überfassung wurde in sehr naivem Stil ausgeführt und ist von nur geringer Qualität. Nach diesen Untersuchungen ließ sich genau definieren, welche Teile der Oberfläche noch ihren ursprünglichen Zustand besaßen und welche Partien während der Umgestaltung verändert wurden. Basierend auf diesen Ergebnissen konnte ungefähr der Zweck der Umgestaltung bestimmt werden. Wahrscheinlich wurde der Kopf auf ein Gestell gesteckt, um dieses anschließend zu bekleiden. Man verwendete ihn möglicherweise als bekleidete Figur, wie es z.B. bei Prozessionen oder der Krippenszene der Fall ist. Da bei der Fassungsuntersuchung eine blutige Wunde am Hals entdeckt wurde, können Rückschlüsse auf die ursprüngliche Darstellung gezogen werden. Es lässt sich zwar nicht mit Bestimmtheit sagen, um wen es sich handelt, jedoch blieben nach eingehenden Recherchen nur noch Johannes der Täufer, Felicissimus, Placidus und Roderich als mögliche Heilige übrig. Anhand der Schnitz‐ und Fasstechnik konnte der zeitliche Rahmen der Entstehung auf die Hoch‐ oder Spätgotik eingegrenzt werden. Der geographische Ursprung liegt wahrscheinlich im Rheinland, auf jeden Fall aber in Mitteleuropa. |
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