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Harzenetter, Markus:

Zur Geschichte der Münchner Kunstzink- und Hartbleigießereien - Ein Zwischenbericht

2010

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Deckblatt eines Musterbuchs der Münchner Zinkornamenten-Fabrik Friedich Kraser, 1893
Deckblatt eines Musterbuchs der Münchner Zinkornamenten-Fabrik Friedich Kraser, 1893
Die bislang vorliegenden Erkenntnisse zum Komplex des Forschungsprojektes: "Konservierung von Denkmäler aus Blei, Zink und Zinn" lassen in mehrfacher Hinsicht - materialinhärent, konservierungstechnisch, aber auch bezüglich seiner kunsthistorischen Wertschätzung - als eigentliches "Sorgenkind" Zinkgussobjekte erscheinen: Die schon früh, bereits im späteren 19. Jahrhundert einsetzende, zunächst vor allem materialästhetisch argumentierende Ablehnung von Bildwerken aus Zinnguss wurde befördert durch den Einsatz des Materials bei der Produktion von Massengütern, die dem Verdikt "Kitsch" anheimfielen. Im Ergebnis führte dies zu einem eklatanten Mangel an (kunst-)historischem Wissen über die einschlägigen Gießereien und die die Modelle liefernden Bildhauer, die Auftraggeber und Käufer, Vertriebsstrukturen usw. Selbst die Ermittlung von noch existierenden Denkmälern aus Zink bereitet Schwierigkeiten. Diese Feststellung gilt für München in ungleich stärkerem Maße als für Berlin, wo die Zinkguss-Forschung in den letzten Jahren doch deutlich fortgeschritten ist. Aus diesem Grund lag es nahe, einen ersten Schwerpunkt auf die Erforschung der Münchner Zinkgießereien und ihre Produktion zu legen. Gewissermaßen en passant - es gab kaum eine Gießerei, die ausschließlich ein Material verarbeitete - wird auch der Einsatz von Hartblei untersucht Im Rahmen des laufenden Projektes waren dabei die vorrangigsten Erkenntnisziele die Frage nach dem jeweiligen technologischen Kenntnisstand und die Suche nach exakten "Rezepturen", Anleitungen zur Oberflächenbehandlung, Farbfassung etc. Gerade aber in diesen Punkten muss die Erwartung deutlich gedämpft werden: Nicht zuletzt in der Struktur der Archive bzw. besser: der Entstehung von "Akten" liegt die Ursache dafür, dass primär interessierende Firmenunterlagen mit womöglich "lehrbuchartigen" Anweisungen, aber auch Musterbücher, Verkaufskataloge, Verträge usw. nur äußerst selten gebündelt erhalten blieben. Zur Erstellung dieser Dokumentation musste daher überwiegend entweder auf gedruckte Quellen (z. B. Adressbücher, Kataloge oder Berichte von Gewerbe- und Weltausstellungen usw.) oder auf spezielle Bauakten zurückgegriffen werden. Der Beitrag zur engeren Fragestellung, i. e. konkrete Konservierungsfragen zu klären, ist daher überwiegend ein indirekter: Erweitertes Wissen um Produzenten und Bildwerke wirkt (im Idealfall) sensibilisierend und "fürsorgend". (Vorbemerkung des Aufsatzes) Diese Arbeit wurde mit Mitteln der Deutschen Bundesstiftung Umwelt im Rahmen des Forschungsprojektes "Konservierung von Denkmälern aus Blei, Zink und Zinn" (AZ 01120) gefördert.

Inhalt
1 Vorbemerkungen
2 Aufkommen und Verbreitung des Zinkgusses in München
2.1. Kurzer Abriß der Geschichte des künstlerischen Zinkgusses insb. in Deutschland in
der 1. Hälfte des 19. Jahrhunderts
2.2. Bemerkungen zur Technik des Zinkgusses
2.3. Etablierung einer Münchner "Aktiengesellschaft Kunstzinkgießerei" 1858
2.4. Die Bautätigkeit König Ludwigs 11.als "Sonderkonjunktur" des künstlerischen
Zink- und Hartbleigusses am Beispiel von Schloß Herrenchiemsee
2.4.1. Kunstzinkgießerei München (Besitz Gebr. von Maffei)
2.4.2. Kunstgießerei Wilhelm Rupp
2.4.3. Kunstgießerei Richard Hufeland
2.5. Münchner Produzenten von Massenartikeln aus Zink insb. im Bereich der
Bauornamentik im späteren 19.Jh
3. Die Zinkfiguren auf den Arkaden an der Ehem. „Alten Münze“ 3.1. Zur Baugeschichte der Erweiterung der ehem. "Alten Münze" um ein
"Direktorialgebäude" samt offener Arkadenreihe 3.2. Die Zinkfiguren - Entstehung, Beschreibung, Deutung usw.
3.2.1. Tabellarische Übersicht
3.2.2. Abbildungen
3.3. Abriß der Restaurierungsgeschichte der Zinkfiguren
4. Anhang: Tabellarischer Überblick über die Münchner Metallgießereien 1863-1900

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10.5165/hawk-hhg/88

Participants, Authors:

  • Markus Harzenetter (Author)
  • Martin Mach
    Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege
    Hofgraben 4
    80539 München