Jahresbericht 2008

Zum 10jährigen Bestehen des Instituts 2008
Weiterentwicklung
Projekte
Für die Fakultät
Veröffentlichungen
Medienecho
Interviews
Vorträge

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doi:10.5165/hawk-hhg/80


Zum 10jährigen Bestehen des Instituts 2008
Im Juni 1998 entschied sich der Hildesheimer Rat für die Gründung des Hornemann Instituts, die dann im November 1998 umgesetzt wurde. Aus diesem Anlass realisierte das Institut -parallel zu den laufenden Vorhaben - Jubiläumsprojekte in beiden Aufgabenbereichen:

  • Regionales Kulturgut, seit einigen Jahren schwerpunktmäßig zum Hildesheimer Weltkulturerbe
    Am 1. Juni 2008, dem vierten bundesweiten UNESCO-Welterbetag, eröffnete Oberbürgermeister Kurt Machens um 11:00 Uhr in der Rathaushalle die Preisverleihung des Hornemann - Fotowettbewerbs „Mein Bild vom UNESCO Weltkulturerbe“.
    Ziel des Hornemann Instituts war es, durch den Fotowettbewerb die Auseinandersetzung mit dem UNESCO-Welterbe vor der eigenen Haustür zu fördern. Deshalb umfasste das Thema des Wettbewerbs die Hildesheimer UNESCO-Welterbekirchen Dom und St. Michael mit deren Ausstattung. Der Titel „Mein Bild vom UNESCO-Weltkulturerbe“ schloss bewusst sehr persönliche Annäherungen und künstlerische Fotografie mit ein, dokumentarische Fotografie aber nicht aus. Die Teilnehmer/innen zeigten viel Fantasie in der Auswahl der Motive. Die sehr kreativen Abbildungen zeigen vor allem ästhetische Außenansichten der beiden Kirchen aus unterschiedlichen, zuweilen sehr persönlichen Blickwinkeln, bei Tag oder bei Nacht.
    Die Ausstellung wanderte anschließend zu den beiden Welterbekirchen.
    Der Wettbewerb stand unter der Schirmherrschaft der Deutschen UNESCO-Kommission.

    Als kleinen Dank erhielten alle Weggefährten der letzten zehn Jahre im In- und Ausland, ob Wissenschaftler oder Sponsoren, einen Bildkalender für 2009 geschenkt, der einige der preisgekrönten Bilder des Fotowettbewerbs von 2008 enthielt.
  • Förderung des internationalen Wissenstransfers im Bereich Erhaltung von Kulturgut
    • Im November 2008, genau zehn Jahre nach Arbeitsbeginn des Instituts, wurde der 10. Band der institutseigenen Schriftenreihe mit den Beiträgen des Internationalen Symposiums zum Erhalt des Welterbes in Deutschland fertig gestellt.
      Weltkulturerbe Deutschland - Präventive Konservierung und Erhaltungsperspektiven. Tagungsakten des Internationalen Symposiums 23.-25. November 2006 in Hildesheim, hg. von Ursula Schädler-Saub, Regensburg 2008
      (Schriften des Hornemann Instituts Band 10; ICOMOS - Hefte des Deutschen Nationalkomitees, Bd. XLV)
    • Die Buchvorstellung fand am 13. Januar 2009 in der Dombibliothek Hildesheim statt.
      Die Einführung in die Thematik des Buches gab die Herausgeberin, Prof. Dr. Ursula Schädler-Saub, HAWK, Fakultät Erhaltung von Kulturgut, und Mitglied des Deutschen Nationalkomitees und der Monitoring Gruppe von ICOMOS: Empfehlungen zur präventiven Konservierung in der Denkmalpflege, am Beispiel des Weltkulturerbes in Deutschland
    • Ende 2008 konnte die Arbeit an mehreren englischsprachigen E-learning Kursen abgeschlossen werden, die zum ersten Mal ab Januar 2009 in der internationalen Weiterbildung eingesetzt wurden.
      Neu ist der Kurs zur Globenrestaurierung von Dr. Patricia Engel und Michael Højlund Rasmussen.
      Außerdem entstanden englische Kurse durch die Übersetzung zweier deutscher Kurse, die bereits jahrelang in der Weiterbildung erprobt wurden:
      • Zu Restaurierungstheorien und Restaurierungsmethoden von Prof. Dr. Ursula Schädler-Saub
      • Zu Untersuchungen von transparenten Überzügen auf Möbeln und Holzobjekten von Prof. Dr. Gerdi Maierbacher-Legl, Dipl.-Rest. Julia Schultz M.A. und Dipl.-Rest. Merle Strätling M.A.

Angefangen hatte es mit dem Hornemann Institut im November 1998 ganz klein, in zwei völlig leeren Büroräumen im sog. Kaiserhaus in Hildesheim. Zunächst galt es, den Vertrag mit der EXPO GmbH zu erfüllen, dann das Institut regional und international gut aufzustellen und seine langfristige Sicherung zu erzielen. In der Bilanz ergeben sich 14 E-Learning Kurse für Restauratoren, 14 Ausstellungen, die (Mit-) Organisation von sechs wissenschaftlichen Symposien, sechs Online-Datenbanken sowie elf Bücher der Schriftenreihe, 1 CD und 3 Lehr-Videos. Unseren Newsletter versenden wir in über 40 Länder. Seit fünf Jahren ist das Institut fest in die Fakultät Erhaltung von Kulturgut der HAWK eingebunden und dementsprechend auch dort engagiert.

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Weiterentwicklung
Kursprogramm:
Neben der Entwicklung der neuen Kurse floss ein Großteil der Arbeitszeit in die inhaltliche und technische Fortentwicklung der bestehenden Kurse.
Folgende Kurse kamen 2008 in der Weiterbildung zum Einsatz:

  • Restaurierungstheorien und Restaurierungsmethoden von der Mitte des 20. Jahrhunderts bis heute, 14.1. bis 6.4.2008
  • Schädigung von Kulturgut durch Salze, 28.1. bis 20.4 und 1.9 bis 23.11.2008
  • Dokumentations-Fotografie, 8.9. bis 2.11.2008
  • Untersuchung von Transparenten Überzügen auf Möbeln und Holzoberflächen, 15.9. bis 16.11.2008
  • Mikrobieller Befall von Kunst und Kulturgut, 6.10.2008 bis 30.11.2008
  • Microbic Infestation of Objects of Art and Cultural Heritage 7.1. bis 2.3.2008 und 6.10.2008 bis 30.11.2008

Der erste englischsprachige Internet-Kurs des Hornemann Instituts zur Mikrobiologie startete mit achtzehn KursteilnehmerInnen aus vier Kontinenten. Das Spektrum der Lernenden reichte vom spanischen Studenten bis hin zu erfahrenen RestauratorInnen in Griechenland, Norwegen, Finnland, den USA, Kanada, Singapur, Australien und der Karibik.

Den Studierenden der HAWK standen zusätzlich noch folgende Kurse zur Verfügung: Wissenschaftliches Arbeiten, Befundsicherung von Architekturoberfläche, Objektgeschichte, Beiträge zur Bestandserhaltung von Büchern

E-Publication:
Die Datenbank mit Hochschularbeiten wurde mit dem Archiv der heutigen Fakultät Erhaltung von Kulturgut der HAWK abgeglichen und fehlende Arbeiten nachgetragen, so dass nun alle der über 380 im Verlauf der 20-jährigen Geschichte des Hildesheimer Restauratorenstudiums erarbeiteten Abschlussarbeiten als Abstract oder auch mit zusätzlichen Informationen angeboten werden können. Zurzeit umfasst diese Datenbank weit über 1200 Titel und ist das am meisten angefragte Produkt des Instituts.

Folgende Volltexte konnten 2008 hinzugefügt werden:

  • Christiane Maier: Dekorations- und Stubenmalerei aus Niedersachsen. Vergleichende Betrachtungen unter restauratorischen Aspekten. Master-Arbeit, Hildesheim 2008
  • Matthias Kilchhofer: Calciumoxalate auf Oberflächen von Natursteinen und Putzen, Diplomarbeit, Bern 2008
  • Tjalda Eschebach: Vergleichende Studie über den Erhaltungszustand von Wandmalereien an Außenfassaden im ostalpinen Raum, Diplomarbeit, Hildesheim 1993

Im IT-Bereich musste neben der Einrichtung neuer Hard- und Software und der Aktualisierung diverser Skripten und Templates sehr viel Zeit darin investiert werden, alle E-learning-Kurse, die Website, das Forum sowie der IIS-Webserver, Datenbankabfragen und Templates des CMS RedDot an die neue Server-Software (PHP5) der HAWK anzupassen.

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Projekte

  • Entwicklung weiterer Kurse
    Das Hornemann Institut ist Projektpartner im Rahmen des "KUR – Programm zur Konservierung und Restaurierung von mobilem Kulturgut" der Kulturstiftung des Bundes und der Kulturstiftung der Länder. In dem Projekt soll die Entwicklung und Erprobung eines Konservierungs- und Restaurierungskonzepts beispielhaft anhand der Moulagensammlung des Deutschen Hygiene-Museums in Dresden (DHMD) erfolgen. Auf dieser Grundlage sollen Standards für die Moulagen-Restaurierung allgemein herausgearbeitet und mit Hilfe des Hornemann Instituts ein entsprechendes Weiterbildungsangebot für Restauratoren initiiert werden.

    Außerdem unterstützt das Institut die Arbeiten von Prof. Dr. Schädler-Saub zu einem Kurs zur Erarbeitung von praxistauglichen Konzepten für die Erhaltung und Restaurierung von Kulturdenkmalen, indem es umfassende Informationen zu einzelnen Restaurierungskonzepten zusammenstellen ließ.
  • Symposium 1000 Jahre St. Michael
    Anlässlich des 1000jährigen Jubiläums von St. Michael in Hildesheim 2010 erarbeitete das Hornemann Institut ein dreitägiges internationales und interdisziplinäres Symposium, lud die Referenten ein und begann, die Finanzierung aufzubauen.
    Ziel des Symposiums ist es, ausgewiesene Wissenschaftler aus dem In- und Ausland in der Kirche zusammenzubringen, um weitere Erkenntnisse zur kulturellen Wirkgeschichte des ehemaligen Benediktinerklosters St. Michael herauszuarbeiten. Der Zeitpunkt dazu ist ideal, weil in den letzten Jahren in verschiedenen Fachdisziplinen wichtige Publikationen erschienen sind, deren Ergebnisse bei diesem Kolloquium aus verschiedenen methodischen Blickwinkeln diskutiert und weiterentwickelt werden können. Außerdem werden seit 2005 in der Kirche umfangreiche Instandsetzungsarbeiten durchgeführt, die archäologische Grabungen mit einschlossen.
  • Welterbepädagogik
    Neben den Aktivitäten rund um den Fotowettbewerb (s.o.) wurde bis September 2008 das EU-Bildungs-Projekt „Traces of the Past – Education for the Future“ mit den Staaten Polen, Litauen und der Tschechischen Republik weitergeführt. Höhepunkt des Projekts war ein mehrtägiger Workshop mit Schülern und Lehrern aller vier Staaten in Warschau.
    Ziel des einjährigen Projektes war es, unter Schülern der beteiligten Staaten den interkulturellen Dialog über die Vielfältigkeit des kulturellen Erbes in Europa zu fördern. Die Schülergruppen haben mehrere Monate lang über Kulturgut ihrer Region geforscht und bei vernachlässigten Objekten versucht, eine Restaurierung anzustoßen.
    Die Aufgabe des Hornemann Instituts bei diesem EU-Projekt war es, Schulen in Deutschland zur Projektbeteiligung einzuladen, Informationsmaterial über die deutschen Projekte zusammenzustellen und in Deutschland zu verbreiten sowie das Projekt in Deutschland zu evaluieren.

    Die Welterbekoffer waren während des Jahres gut im Einsatz. Die im Institut deponierten wurden von Schulen gerne zur Vor- oder Nachbereitung eines Besuches ausgeliehen, die in der Kirche deponierten zu Führungen der Michaelis-Gemeinde gern genutzt.
     
    Auch 2008 beteiligte sich das Hornemann Institut an der Ferienpassaktion der Stadt Hildesheim für Kinder mit einem Angebot zum Hildesheimer Welterbe. Unter dem Motto „Engel, Teufel und Dämonen“ erkundeten Kinder die beiden Kirchen und deren Annexbauten. Zum Abschluss zeichneten sie unter Anleitung des Kunsthistorikers und Museumspädagogen Kai Gurski einen Comic oder eine Bildergeschichte.

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Für die Fakultät
Zusätzlich zu den satzungsbedingten Institutsaufgaben unterstützen die Mitarbeiter/innen des Hornemann Instituts die Arbeit der Fakultät Erhaltung von Kulturgut, entstanden aus dem Fachbereich Konservierung und Restaurierung, durch:

  • Durchführung von Lehrveranstaltungen
  • Öffentlichkeitsarbeit (Redaktion der Imagebroschüre, Pressemeldungen, Überarbeitung und Pflege der Website seit November 2007)
  • Pflege eines Internet-Portals für die Lehre
  • Teilnahme an einer Berufungskommission
  • Arbeit in Gremien und Arbeitskreisen
  • Veranstaltungsorganisation

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Veröffentlichungen
Fachbereich Konservierung und Restaurierung, in: Jahresbericht 2007 der HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst, bearb. und red. von Angela Weyer, Hildesheim 2008, S. 30-41

Konservierung und Restaurierung/Conservation and Restoration, Imagebroschüre der Fakultät Erhaltung von Kulturgut, HAWK, bearb. und red. von Sabine zu Klampen, Ursula Schädler-Saub und Angela Weyer, Hildesheim 2008

Angela Weyer: Hildesheimer Restaurierungs-Studenten beim EU-Seminar in Amsterdam und Leiden, in: RESTAURO, Heft 1, 2008, S. 9f.

Angela Weyer: Hornemann Institut koordiniert deutsche Schulen bei EU Projekt zur Denkmalpflege. Erstes Treffen aller Lehrer und Koordinatoren in Breslau, in: RESTAURO, Heft 1, 2008, S. 8

Angela Weyer (zusammen mit Barbara Hentschel): Internet-based training modules for conservators, in: CHRESP Cultural Heritage Research Meets Practice, 8th European Conference on Research for Protection, Conservation and Enhancement of Cultural Heritage, 10th to 12th November 2008, Ljubljana, Slovenia

Angela Weyer: Grußwort/Foreword, in: Weltkulturerbe Deutschland - Präventive Konservierung und Erhaltungsperspektiven. Tagungsakten des Internationalen Symposiums 23.-25. November 2006 in Hildesheim, hg. von Ursula Schädler-Saub (Schriften des Hornemann Instituts Band 10; ICOMOS - Hefte des Deutschen Nationalkomitees, Bd. XLV) Regensburg 2008

Zudem:

  • vier deutschsprachige Newsletter des Hornemann Instituts an rund 450 Abonnent/innen
  • ein englischsprachiger Newsletter mit international relevanten Neuigkeiten an ca. 350 E-Mailadressen in 43 Länder.

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Medienecho
Das regionale Medienecho konzentrierte sich vor allem auf den Fotowettbewerb zum Hildesheimer Kulturerbe und den Ankündigungen der Feierlichkeiten zum 1000jährigen Jubiläum von St. Michael. In den internationalen Medien fand das Institut oft Erwähnung für seine Öffentlichkeitsarbeit für das vom Institut mitorganisierte Fachkolloquium zum 20jährigen Bestehen des Fachbereichs im Februar 2008 und dem Internationalen Symposium zur Konservierung zeitgenössischer Kunst im Januar 2009.

Neben dem Presseecho haben wir neue Verlinkungen auf folgenden Websites registriert:
www.ceo.org.pl/portal/b_english_traces_ot_the_past_partners (20.02.2008)
www.tonkuhle.de (Fotowettbewerb)
www.education-for-the-future.eu
www.leipziger-messe.de (Traces of the past)
www.restauro.de
http://cmsbox.kondek.de/sprengel.evlka.de (Fotowettbewerb)
www.ssl-id.de (online-Kurse)
www.icon.org.uk (online-Kurse)
www.bdk-online.info/landesverbaende/ndsn/pw/classifieds.cgi (10.6.2008, Fotowettbewerb)
www.restauratoren.de/index.php?id=42 (10.6.2008), EU-Projekt Traces of the Past
www.hildesheim-tv.de (Startseite, Preisvergabe zur Fotoausstellung) 10.6.2008
www.unesco.de

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Interviews
Barbara Hentschel: Moulagen, 18.8.2008, Radio Tonkuhle
Barbara Hentschel, Angela Weyer: Bildkalender 2009, 7.11.08, Radio Tonkuhle
Angela Weyer: Traces of the Past, 7.11.08, Radio Tonkuhle
Angela Weyer: Internat. Symposium zu 1000 Jahrs St. Michael, 8.9.2008, Radio Tonkuhle

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Vorträge
Angela Weyer (zusammen mit Prof. Dr. Christoph Gerlach): Weltkulturerbe Dom und St. Michael in Hildesheim – eine Insel der Glückseligen?, Dresden, 13.3.2008

Angela Weyer: Welterbe zum Anpacken, 3.9.08, Hildesheim, VkdL Verein kath. deutscher Lehrerinnen

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Primäres Ziel des Hornemann Instituts ist die Förderung des weltweiten Wissenstransfers im Bereich Erhaltung von Kulturerbe sowie die Fortbildung von RestauratorInnen und DenkmalpflegerInnen.